„Flugzeugträger des Westens“
Nach Kriegsende sollte der einsetzende Kalte Krieg das neu gegründete Bundesland Rheinland-Pfalz massiv beeinflussen. So wurde bereits 1947 die erste US amerikanische Einheit in Kaiserslautern Einsiedlerhof stationiert. 1951 wurde mit dem Bau von fünf Militärflugplätzen begonnen und vier davon im Folgejahr in Betrieb genommen: in Landstuhl bzw. Ramstein, Sembach, Bitburg, Hahn und Spangdahlem. Hinzu kamen Bunkeranlagen, Kasernen und Versorgungseinrichtungen. Rheinland-Pfalz wurde zum „Flugzeugträger des Westens“. Kaum ein Ort, der nicht direkt oder indirekt betroffen war. Mitte der 1950er Jahre waren nach Schätzungen rund 90.000 amerikanische Soldaten in Rheinland-Pfalz stationiert.
Mit dem Ende des Kalten Krieges änderte sich die Lage erneut dramatisch. So wurden nach und nach zahlreiche Standorte geschlossen - u.a. Bad Kreuznach (2001), Bitburg 81994), Mainz (1992), Pirmasens (1997) und Sembach (1995). Ab da lautete das Schlüsselwort „Konversion“.
Auf der anderen Seite wurde die Air Base in Ramstein immer weiter ausgebaut. Sie ist heute der größte Militärflugplatz außerhalb der USA. Hinzu kommen das Hospital in Landstuhl und Armeeeinheiten in Kaiserslautern. Diese Region hat zurzeit mit rund 46 000 die höchste Bevölkerungsdichte von US-Amerikanern in Europa.
Hier wurde und wird internationale Geschichte geschrieben
Das alles hat eine Region, ein ganzes Land wesentlich geprägt und verändert – wirtschaftlich und kulturell, gesellschafts- und umweltpolitisch. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass hier deutsche, europäische – ja internationale Geschichte geschrieben wurde und bis heute wird.
Docu Center Ramstein - eine überregional wirkende Einrichtung
Das “Dokumentation- und Ausstellungszentrum zur Geschichte der US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz“, kurz „Docu Center Ramstein“ (DCR) widmet sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieser Geschichte. Im Dokumentationsbereich stehen Sammel- und Forschungstätigkeit im Mittelpunkt. Hier werden einzigartige Dokumente, Objekte und Informationen gesammelt und gesichert. Das Docu Center Ramstein versteht sich als Anlaufstelle für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diese Forschungsthemen zunehmend entdecken. Ergebnisse dieser Arbeit werden dann in Publikationen, Tagungen und vor allem im Ausstellungsbereich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Vermittlungsarbeit ist uns wichtig
Zentrale Bedeutung hat für uns die Vermittlungsarbeit. 2013 eröffnete das „DCR-Containerdorf“ seine Tore (Schernauer Str. 46). Auf dem außergewöhnlichen Ausstellungsgelände bereitet unsere zweisprachige Dauerausstellung einige wichtige Aspekte der Geschichte der US-Präsenz in Rheinland-Pfalz auf. Sonderausstellungen behandeln gezielt besondere Themen. Führungen sowie Exkursionen (auf Deutsch und Englisch) ergänzen unser Bildungsangebot.
Gründung und Träger
Am 7. November 2007 beschloss der Verbandsgemeinderat Ramstein-Miesenbach einstimmig die Gründung des Docu Center Ramstein. Träger ist die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach.
Museumsleitung:
Jens Pakenis
Wiss. Mitarbeit:
Dr. Claudia Gross
Postadresse:
Docu Center Ramstein
Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach
Am Neuen Markt 6
66877 Ramstein-Miesenbach
Tel.: 06371-838005
Anschrift Ausstellungsgelände
Schernauer Straße 46
66877 Ramstein-Miesenbach